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Evangelisch-Lutherische
Dietrich-Bonhoeffer-Kirchgemeinde
Chemnitz-Markersdorf

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Besinnung

„Du tust mir kund den Weg zum Leben“ – Psalm 16,11

Liebe Leser,
„Welchen Weg soll man gehen?“ So direkt fragen sicher die wenigsten. Doch verbergen sich hinter dieser Frage oftmals andere Sorgen, nämlich: Wem soll man vertrauen? Wie soll man sich entscheiden? Was schenkt Orientierung, wenn hunderterlei auf einen einströmt? Natürlich wissen viele, wie unser Leben ‚funktioniert‘. Die Lebenserfahrung sagt, worauf es ankommt. Und doch ist keiner gefeit vor der Grundemotion Angst. Weder der Einzelne noch eine ganze Gesellschaft oder auch die Kirche. Wenn Angst nicht lähmt, dann treibt sie an – allerdings nicht selten in die falsche Richtung und mitunter auf einen Weg ins Unglück.
Einen „Weg ins Unglück“ haben wir auf den ersten Blick in der Passionszeit vor uns. Es ist der Weg Jesu. Sein Weg führt ihn nach Jerusalem und dort zunächst den Garten Gethsemane. Hier überwältigt Todesangst Jesus. Er fürchtet sich vor dem, was auf ihn zukommt. Dann wird er verhaftet, und ihm wird die Anklage gemacht. Seine engsten Freunde wenden sich von ihm ab – sie wollen ihn nicht mehr kennen. Am Ende führt der Weg an Kreuz und damit in Qualen und Schmerz, Gottverlassenheit und Tod.
Und doch ist dieser Weg Jesu so anders. Gerade von Jesu Auferstehung her wird klar: Mit diesem Weg durch Angst und Einsamkeit, durch Gottverlassenheit und Tod eröffnet Jesus einen neuen Weg – einen „Weg zum Leben“. Selbst im Elend verkündet Jesus mit seinem Lebensweg die „Gute Nachricht“. Es ist eine Botschaft nicht von dieser Welt, aber eine Botschaft in dieser Welt und für diese Welt. Es ist die Botschaft vom Reich Gottes: Gott ist niemals fern von Dir – ob Du es fühlst, oder ob Du ihn im Moment Deiner Orientierungslosigkeit oder Deines Leides nicht mehr fühlst. Gott schenkt sich selbst in Jesus Christus: Am Kreuz schenkt der Ewige sich hinein in Not und Tod! So tut Gott Dir kund den Weg zum Leben (Psalm 16,11).
Wenn wir nun in unserem Alltag nach dem rechten Tun oder Weg fragen, dann wird manche Entscheidung sicher nicht leichter – keiner kennt die Zukunft. Eines jedoch ist im Blick auf Jesu Weg gewiss: Egal, wie Du Dich entscheidest – Gott weicht nicht von deiner Seite. Selbst im Dunkel wird Leben leuchten. Darum wag hin und wieder auch das Risiko. Vertraue Gott und atme auf, entdecke neue Perspektiven und geh zuversichtlich Deinen Weg: „Fürchte Dich nicht!“.
Im Namen des Kirchenvorstandes wünsche ich Ihnen eine besinnliche Passionszeit und sodann ein frohes und gesegnetes Osterfest.

Ihr Pfarrer Jan Schober